Im November ist mit Hans Holland eines unserer treuesten Mitglieder im Alter von 85 Jahren verstorben, der jüngste Spross einer für das Schach leidenschaftlichen Familiengeneration, denn auch sein Vater Hans Holland (1906 — 1999) und sein Großvater Johann Holland waren lebenslang begeisterte und erfolgreiche Mitglieder im Schachclub 1868 Bamberg.
Im Nachkriegsjahrzehnt der 1950er Jahre waren alle drei regelmäßig zum Schachspielen im nur eine halbe Straßenzuglänge von ihrem Geschäftswohngebäude „Hut-Holland“ an der Unteren Brücke entfernten Clublokal „Cafe Müller“ in der Austraße: der Großvater spielte jeden Nachmittag freie Partien, der Vater war als Oberfränkischer Meister der Spitzenspieler des Vereins, noch bevor Lothar Schmid, Helmut Pfleger und Hans-Günter Kestler dominierten, und der Junior, von Freunden zur Unterscheidung Hansi genannt, war ein spielstarker Mannschaftsspieler, was er als Sieger im Gästeturnier B beim 100jährigen Vereinsjubiläum 1968 im Bamberger Bootshaus unter Beweis stellte.
Natürlich war in dieser Zeit das kleine Hinterzimmer im Hutladengeschäft häufig Anlaufstelle für Vereinsmitglieder, wo am bereitstehenden Schachbrett diskutiert, analysiert und gespielt wurde.
Aber auch Gäste der Schachelite aus der ganzen Welt waren zuweilen dort willkommen, die dann oft mit einer geschenkten Kopfbedeckung das Geschäft verließen.
Dass aber im Spiel gegeneinander zwischen Vater und Sohn hart um die Ehre gekämpft wurde, hat alle Schachfreunde immer wieder amüsiert.
Wer dies nacherleben will, dem wird empfohlen, in der Chronik 150 Jahre Schachclub 1868 Bamberg „Das Haar muss ziehen!“ auf Seite 198 „Vater und Sohn“ nachzulesen.
Autor: Günter Lossa
Bild: Michael Kolb