Auch das 2. Spiel gegen eine Augsburger Mannschaft ging gegen die hochfavorisierten, im Durchschnitt 232(!) Punkte besseren Schachfreunde noch höher als erwartet verloren.
Nachdem Spitzenmann Tobias Kolb am Sonntagmorgen akut erkrankte, musste man gar nur zu siebt zum Tabellenführer reisen.
Dennoch ließ es sich anfangs ganz gut an. Nach einer guten Stunde Spielzeit waren ausgeglichene Stellungen entstanden mit einem strukturellen Nachteil an Brett 3, deutlich besserer Stellung an 5 und geringfügigem Vorteil an 7.
Doch mit zunehmender Spieldauer setzte sich die größere Spielstärke durch: Krauseneck musste bei ungleichen Läufern frühzeitig ins Remis einwilligen, Mittag an 4 lehnte bei scheinbar vorteilhafter Stellung das Remisangebot des Gegners ab und wurde dann von einem sehr schönen Hammerzug mit Damenscheinopfer des Gegners überrascht, der das sofortige Aus bedeutete.
Wichmann an 5 hatte ein berechtigtes Figurenopfer gebracht, versäumte aber die konsequente Fortsetzung und wurde ausgekontert.
Wolf an 8 hatte in einer sehr scharfen sizilianischen Partie einen starken Angriff aufgebaut, konnte aber nicht verhindern, dass sein Kontrahent schneller war, womit beim Stand von 4,5 : 0,5 der Augsburger Sieg schon feststand.
Breithut an 6 konnte noch ein sicheres Remis beisteuern, aber Plöhn an 3 fand nicht den schmalen Pfad notwendiger aktiver Züge, um den strukturellen Nachteil auszugleichen.
Pribyl an 1 leistete seinem großmeisterlichen Opponenten lange Zeit hervorragenden Widerstand, musste sich aber letztlich im 81. Zug im kaum zu verteidigenden Endspiel Turm gegen Turm und Läufer geschlagen geben.
Das Abstiegsgespenst ist damit trotz scheinbar sicherem 5. Tabellenplatz angesichts des schweren Restprogramms und der dicht gestaffelten Tabelle schon sehr nahe.
Die Ergebnisse im Einzelnen (Augsburg 2328 — Bamberg 2096):
IM Pribyl (2214) – GM Djukic (2535) 0 : 1
Rous (2238) – Pancevski (2443) -/+
Dr. Plöhn (2092) – Vuckovic (2348) 0 : 1
Mittag (2063) – Vuckovic (2223) 0 : 1
Wichmann (2086) –Lavrinenkov (2281) 0 : 1
Breithut (2138) –Weller (2246) ½ : ½
Prof. Krauseneck (2008) –Brückner (2252) ½ : ½
Wolf (1935) –Abdic (2124) 0 : 1
Schlimmer noch steht es um die 2. Mannschaft, die nach 2 Vizemeisterschaften in den letzten beiden Jahren nach der erneuten 3,5 : 4,5‑Niederlage gegen Bad Neustadt auf dem vorletzten Platz der Regionalliga Nordwest steht. Hier stehen im Restprogramm aber 4 prinzipiell schlagbare Mannschaften an.
Autor: Prof. Dr. Peter Krauseneck
Bild: Michael Kolb