Auch gegen die zweite noch verlustpunktfreie Spitzenmannschaft der Oberliga, den Absteiger aus der 2. Bundesliga Noris Tarrasch, konnten die Bamberger trotz großen Kampfes den Verlust nicht vermeiden.
Alle Partien gingen über die volle Distanz und die mit 144 Wertungspunkten mehr im Durchschnitt hoch favorisierten Nürnberger mussten durchaus im Verlauf um ihren Sieg bangen.
Die ersten 6 Bretter endeten mit einem 3 : 3, aber die mit einem FM und gar noch Internationalen Meister besetzten Nürnberger Bretter 7 und 8 machten den Unterschied.
An Brett 1 hielt FM Tobias Kolb gegen Großmeister Milov ein sicheres Remis, während an 2 Kirill Burdalev seinen um 50 Punkte stärkeren IM-Kollegen Yelisieiev bezwingen konnte.
Nestor Josef Pribyl musste sich nach langem Ringen der weiblichen und um 70 Punkte besser gewerteten IM Hrebenshchykova geschlagen geben.
An Brett 4 brachte Lorenz Hofmann den um 170 Punkte besseren FM Kirchner in Bedrängnis, doch dieser konnte sich in eine erzwungene Zugwiederholung retten.
Weniger gut erging es Heiko Plöhn an 5, der schon in der Eröffnung gegen FM Promyshlanskyy in Nachteil geriet und folgerichtig verlor.
Ralf Mittag an 6 konnte gegen den einzigen Nicht-Titelträger der Gäste, aber dennoch 130 Wertungspunkte vorn liegenden Sebastian Hoffmann nach wechselhaftem Verlauf einen weiteren Sieg einfahren.
An 7 waren für Ralf Riemer gegen FM Heimrath wieder 140 Punkte auszugleichen, was ihm aber nicht gelang.
Gar 318 Punkte weniger als sein Gegner hatte an Brett 8 Anatoly Nigmatulin, stand gegen IM Kabatianski dennoch lange Zeit besser, verbrauchte aber zu viel Zeit, so dass er in inzwischen etwas schlechterer Stellung die Zeitkontrolle nicht mehr ganz schaffte.
Insgesamt ein starker Auftritt, der Hoffnung für die verbleibenden 3 Kämpfe, von denen mindestens einer noch gewonnen werden muss, macht.
Die Ergebnisse im Einzelnen (Bamberg 2140 — Nürnberg 2284):
FM Kolb (2309) – GM Milov (2404) ½ : ½
IM Burdalev (2357) – IM Yeliesiev (2398) 1 : 0
IM Pribyl (2214) – WIM Hrebenshchykova (2291) 0 : 1
Hofmann (2106) – FM Kirchner (2278) ½ : ½
Dr. Plöhn (2092) – FM Promyshlyanskyy (2268) 0 : 1
Mittag (2063) – Hoffmann (2198) 1 : 0
Riemer (2028) – FM Heimrath (2169) 0 : 1
Nigmatulin (1951) – IM Kabatianski (2269) 0 : 1
Die 2. Mannschaft konnte mit einem etwas zu hoch ausgefallenen Kantersieg von 7 : 1 gegen den Nachbarn Kronach einen wichtigen Schritt in Richtung Mittelfeld machen, braucht aber ebenfalls noch 1 bis 2 Siege, um dem Abstieg zu entgehen.
Autor: Prof. Dr. Peter Krauseneck
Bild: Michael Kolb