Am Sonntag gab es einen kleinen Städtevergleich, denn erste und zweite Mannschaft der Bamberger mussten in der Landesliga bzw. Regionalliga nach Würzburg reisen.
Nach den Wertungszahlen waren die Bamberger favorisiert, was sich auch in der konkreten, durch Corona modifizierten Aufstellung widerspiegelte.
In beiden ersten Mannschaften fehlten die tschechischen IMs und weitere Stammspieler, was zu einem deutlichen Wertungsplus von 75 Punkten bei den Bambergern führte, ähnlich in der zweiten mit einigen Ersatzspielern auf beiden Seiten mit 82 Punkten.
Während die zweite Mannschaft der Würzburger Brett 7 nicht besetzen konnte und schon bald im Verlauf des Kampfes in entscheidenden Nachteil (2 : 6) geriet, entwickelte sich bei der ersten ein zähes Ringen mit wechselnden Vorteilen:
Krauseneck an Brett 4 hatte sich in der Eröffnungsphase leichtsinnig zu einem kombinatorischen Bauerngewinn hinreißen lassen, wurde aber von seinem jungen Gegner konsequent bestraft, so dass es nach einem baldigen Remis an Brett 5 nach 3 Stunden 1,5 : 0,5 für Würzburg stand.
Röber an 7 konnte nach komplexer Eröffnungsbehandlung aber ausgleichen, bevor Bücker an 8 seinen materiellen Vorteil wieder einstellte und den Punkt zur Würzburger Führung seinem Gegner überlassen musste.
Plöhn an 3 konnte seine langfristige Initiative dank der findigen Verteidigung seines Opponenten nicht weiter verstärken und musste nach langem Bemühen ins Remis einwilligen.
So kam es sehr gelegen, dass an 2 Köhlers nominell stärkerer Gegner, ein früherer Bamberger, in komplizierter Stellung nicht die beste Fortsetzung fand und an seinen strukturellen Schwächen zugrunde ging.
Bei Gleichstand mussten nun die beiden letzten Partien die Entscheidung bringen, wobei Mittag an 6 mit einem letztlich souverän gewonnenen Turmendspiel erstmals für die Bamberger Führung sorgte.
Kolb an 1 hatte in Zeitnot zunächst Remis abgelehnt, landete dann aber in einem schwierigen, bei optimalem Spiel des Gegners verlorenen Endspiel, was er aber durch zähes und sehr genaues Spiel nach 6 Stunden doch noch Remis halten und damit den knappen Bamberger 4,5 : 3,5‑Sieg sichern konnte.
Die Ergebnisse im Einzelnen (Bamberg zuerst genannt):
FM Kolb (2303) – Shpati (2156) ½ : ½
Köhler (2121) – FM Rupp (2126) 1 : 0
Dr. Plöhn (2092) – Chen (2047) ½ : ½
Prof. Krauseneck (2049) – Eichenauer (1932) 0 : 1
Herrmann (2058) – Bräutigam (2042) ½ : ½
Mittag (1999) – Vogt (1938) 1 : 0
Dr. Röber (2034) – Ersöz (1870) 1 : 0
Bücker (1925) – Kinkelin (1872) 0 : 1
Auch die 3. Mannschaft konnte in der Bezirkslage West einen klaren Sieg mit 5 : 1 gegen Strullendorf landen und die 3 Kreisligamannschaften blieben unbesiegt, so dass der Schachclub einen erfolgreichen Wettkampftag feiern konnte.
Autor: Prof. Dr. Peter Krauseneck