Während die Bamberger bis auf Neuzugang IM Budarev komplett antreten konnten, mussten die Gäste vom Mitaufsteiger SK Tarrasch München einige ihrer starken Spieler aus dem mittleren Mannschaftsteil zu Hause lassen.
Das führte zu einem identischen Wertungsdurchschnitt beider Mannschaften, so dass ein enges Match erwartet wurde.
Aber die Bamberger waren in guter Form und schon bald zeichnete sich beim weiteren Neuzugang Lorenz Hofmann an Brett 4 entscheidender Vorteil ab.
Nachdem sich der vorübergehende Gewinn von 2 Bauern für Brett 1 der Gäste als Strohfeuer erwies, war bei den Münchnern keinerlei Kompensation zu sehen.
Auch ihr Großmeister an Brett 2 konnte dank guter Vorbereitung von Altmeister IM Pribyl nichts herausholen und musste ins Remis einwilligen, was Krug an 5 in gewohnter Weise ebenfalls bald beisteuerte.
Die Verwicklungen an Brett 1 hatten dem Münchner IM Das so viel Zeit gekostet, dass er dem druckvollen Spiel von FM Kolb in der Zeitnot nicht mehr genau genug Paroli bieten konnte und den 2. Verlust für Tarrasch quittieren musste.
An den Brettern 6 bis 8 wurde die Remisbreite nicht überschritten, und die jeweiligen Vorteile für Herrmann an 8 und Dr. Plöhns Gegner an 6 glichen sich letztlich aus.
Eine starke Partie lieferte Pribyls Enkel Daniel Rous an Brett 3 und rang den Topscorer der Gäste aus der letzten Saison nach komplexem Verlauf in einem Turmendspiel nieder, stellte das Gesamtergebnis auf 5,5 : 2,5 und katapultierte die Bamberger damit an die Spitze der Tabelle.
Die Ergebnisse im Einzelnen (Bamberg 2152 — Tarrasch München 2154):
FM Kolb, T. (2354) – IM Das, S. (2379) 1 : 0
IM Pribyl, J. (2226) – GM Maksimenko, A. (2462) ½ : ½
Rous, D. (2225) – Dr. Bolduan, S. (2147) 1 : 0
Hofmann, L. (2106) – Reinhard, S. (2106) 1 : 0
Krug, S. (2096) – Lipinsky, M. (2003) ½ : ½
Dr. Plöhn, H. (2093) – Klenk, R. (2046) ½ : ½
Mittag, R. (2061) – Pindado Campos, R. (—) ½ : ½
Herrmann, J. (2057) – Guggenberger, G. (1940) ½ : ½
Die 2. Mannschaft konnte in der Regionalliga Nordwest zwar mit dem höchsten Wertungsschnitt der Liga antreten, kam aber nur mit Mühe zu einem 4 : 4 gegen Mitfavorit Rottendorf, wobei an Brett 2 und 5 Gewinnstellungen nicht verwertet wurden.
Da fast die ganze Liga unentschieden spielte, ist der Aufstieg noch in Reichweite, aber der Punktverlust ist bei der ausgeglichenen Liga doch recht schmerzlich.
Autor: Prof. Dr. Peter Krauseneck
Bild: Michael Kolb