Der SC 1868 traf in der 3. Doppelrunde der Oberliga in Regensburg auf die beiden dortigen Mannschaften und holte nach der erneuten Niederlage am Samstag gegen Post mit 3 : 5 überraschend gegen den Tabellenersten Bavaria mit 4,5 ; 3,5 den ersten Sieg.
Erstmals praktisch in Bestbesetzung sah man vor allem am Samstag gegen den vermeintlichen Mitabstiegskandidaten Post/Süd Regensburg gute Chancen, zumal der Wertungsschnitt auch noch fast 50 Punkte höher lag.
Aber die Regensburger sind eine sehr kompakte, bundesliga-erfahrene Mannschaft, die besser spielt als ihre nominelle Stärke, wie auch der Kantersieg gegen Bindlach am Folgetag zeigte.
Es kam hinzu, dass die Mehrzahl der Bamberger keinen guten Tag hatte, so dass der frühe Turmgewinn von Krauseneck an Brett 8 sehr rasch durch Verluste an 3 und 4 überkompensiert wurde.
Auch wenn Kolb an 1 erfolgreich Revanche für die letztjährige Niederlage nehmen konnte und Edelersatz Rous an 5 seinen Gegner niederkämpfte, konnten an 2 und 7 die Fehler der frühen Partiephase nicht mehr wettgemacht werden, und Hofmann an 5 verspielte sein an sich sicheres Remis in Zeitnot noch.
Besser lief es dann am Sonntag gegen die – nachdem sie nicht in Bestbesetzung angetreten war – wertungsgleiche Bavaria.
Aus einem zähen Ringen an allen 8 Brettern bis meist weit über die erste Zeitkontrolle nach 4 Stunden hinaus, löste sich als erster Kocak an 3 mit einem Remis gegen die frühere deutsche Damenmeisterin.
Kolb an 1 folgte wenig später mit einem Remis gegen seinen großmeisterlichen Gegner. IM Pribyl musste schließlich auch ins Remis einwilligen, nachdem er Patt nicht vermeiden konnte. Rous zwang an 5 seinen bis dahin in 6 Partien in Folge siegreichen Gegner zur Aufgabe, und Krauseneck verwertete seinen schon in der Eröffnung gewonnenen Bauern schließlich zur vorübergehenden 2 : 0‑Führung.
An den Brettern 2 und 7 erlitten die Bamberger das gleiche Schicksal wie am Vortag und konnten kleine Fehler aus der Anfangsphase der Partien nicht mehr ausgleichen, so dass erst die letzte Partie nach fast 6 Stunden die Entscheidung brachte: Hofmann lieferte im Gegensatz zum Vortag ein starkes Endspiel ab, holte den Siegpunkt und hielt so die Hoffnung auf Klassenerhalt am Leben.
Ein goldener Sonntag, an dem auch die 3 anderen Bamberger Mannschaften gewannen.
Die Ergebnisse im Einzelnen am Samstag (Bamberg 2216 — Post/Süd Regensburg 2167):
FM Kolb (2405) – FM Schmid (2206) 1 : 0
IM Burdalev (2386) – Loos (2236) 0 : 1
Kocak (2215) – Hitzler (2229) 0 : 1
IM Pribyl (2185) – Huber (2176) 0 : 1
Rous (2238) – FM Quast (2211) 1 : 0
Hofmann (2146) – FM Pohl-Kümmel (2217) 0 : 1
Dr. Plöhn (2118) – Wutz (2174) 0 : 1
Prof. Krauseneck (2040) – Eggeling (1888) 1 : 0
Die Ergebnisse im Einzelnen am Sonntag (Bamberg 2216 — Bavaria Regensburg 2218):
FM Kolb (2405) – IM Pezelj (2493) ½ : ½
IM Burdalev (2386) – IM Kilgus (2333) 0 : 1
Kocak (2215) – FM Schneider (2256) ½ : ½
IM Pribyl (2185) – FM Oberhofer (2291) ½ : ½
Rous (2238) – Uphoff (2231) 1 : 0
Hofmann (2146) – Arnhold (2081) 1 : 0
Dr. Plöhn (2118) – Steinhauer (2058) 0 : 1
Prof. Krauseneck (2040) – Neugirg (2005) 1 : 0
Autor: Prof. Dr. Peter Krauseneck
Bild: Michael Kolb